Samstag, 13. Februar 2010

Alkohol, die Handbremse beim Abnehmen!


Manchmal staune ich schon, auf was für Ideen die Leute kommen, um zu überprüfen, ob das, was ich sage, auch stimmt. Vor kurzem sagte mir ein Teilnehmer, dass er in zwei Monaten zehn Kilo abgenommen hat. So was freut mich natürlich sehr. Als der Mann fertig war mit dem Abnehmen, fing er an, auszutesten, was geht, um sein Traumgewicht zu halten. Dabei stellte er ziemlich schnell fest: Alkohol macht dick – und wie.

Das merken wir dummerweise nur nicht schnell genug, weil wir ihn mit dem Gefühl schlucken: „Ist ja nur was zu Trinken, das rutscht so durch.“


Dieser Mann hat es dann doch gemerkt. Nicht am Sättigungsgefühl, sondern am Zeiger der Waage: Gönnte er sich zu später Stunde Pizza mit reichlich Bier, wog er beim nächsten Check-up trotz ausreichend Sport gleich zwei Kilo mehr. Das war zum Glück nicht schlimm, weil er es mit der richtigen Einstellung im Nu wieder weg kriegte. Aber es war ein Aha-Erlebnis, verbunden mit der Frage: Wie kommt das?
Ganz einfach: Alkohol (und daran lässt sich leider nichts schön reden) ist ein gefährliches Zellgift, das unser Körper so schnell wie möglich abbauen möchte, bevor es die Organe schädigt. Die Leberzellen müssen dafür auf Hochtouren arbeiten und vernachlässigen ihren eigentlichen Job. Der Steuerung der Stoffwechselprozesse – zum Beispiel bei der Fettverbrennung. Das heißt: Die Pizza bleibt derweil auf Halde liegen, solange der Körper aufdem Nebenkriegsplatzt "Alkohol-Abbau" kämpft. Und das kann – je nach Abfüllzustand – sehr sehr lange dauern.
Was tun, wenn man schlank bleiben, aber kein totaler Abstinenzler werden möchte? Beim Schokolade-Naschen oder Kuchen-Essen rate ich ja allen, die es nicht lassen wollen, die kleinen leckeren Sünden auf die erste Hälfte des Tages zu verschieben, damit die Fettverbrennung über Nacht nicht gestört wird. Aber Alkohol am Morgen? Nein, das kann ich Ihnen wirklich nicht empfehlen.
Viel besser ist die wohldosierte Dosis, zu der ich rate. In dem Fachblatt „New England Journal of Medicine“ plädieren übrigens auch Forscher, Ärzte und Vertreter der Weltgesundheitsorganisation nach einer Langzeitstudie mit fast einer halben Million Menschen fürs moderate Genießen. Das ist – man höre und staune – für die Gesundheit sogar besser als gar nichts zu trinken. Männer dürfen sich demnach pro Tag nicht mehr als einen halben Liter Bier oder einen viertel Liter Wein genehmigen; Frauen sollten sich mit der Hälfte begnügen.
Falls Sie jetzt enttäuscht sind und denken: „Nur so wenig? Da bin ich doch lieber zwei Wochen enthaltsam, spare mir damit ein Guthaben an und kippe mich dann mit prima Gewissens voll“, kann ich Sie nur warnen: Das funktioniert leider nicht. Denken Sie also dran, wenn Sie sich jetzt in den Faschingstrubel stürzen und schlank wieder herauskommen wollen: Ein Gläschen schadet nicht – aber jeder Schluck mehr geht auf Kosten der Gesundheit und macht dick.

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